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Tour de Normandie

  • Duck Traveller
  • Sep 11, 2017
  • 8 min read

Wenn Schweizer das wilde Frankreich per Auto erkunden

oder wie "The Duck" zur "Canard" wird

Ein Duck-Traveller-Road-Trip der etwas besonderen Art.

Text und Fotos by Diana

Tag 1

Auf nach Mulsans - Val de Loire

Autoreisen sind doch toll! Anstatt in einer riesigen Blechbüchse mit 200 Mitreisenden

eingeklemmt über den Wolken zu schweben, bevorzugen wir private 1:1 Gespräche in unserer gediegenen blau lackierten Blechbüchse - französischen Herstellers.

Frischluftpausen und französisches Café inklusive.

Unser erster Stopp - Mulsans - ist mehr eine Ansammlung von Häusern als ein Ort.

Dafür gibt es hier ein sehr schönes Chambre d'hôtes

Ein sehr hübsch und zweckmässig eingerichtetes Gasthaus.

Wer für eine Nacht ohne Fernseher sein kann und sich lieber bei einem gediegenen Bad erholt,

für den ist diese charmante Unterkunft im französischen Stil empfehlenswert.

Zum Frühstück gibts salade de fruits frais, marmelade fait maison und yaourt fermier.

Tag 2

An einer Chateau-Besichtigung kommt man im Val-de-Loire nicht vorbei.

Eintritte kosten ab EUR 13.00, Audioguide exklusive.

Unsere Canard hat hier für grosse Aufregung gesorgt.

"Heh, toi tu est egoïste il y a d'autre personne qui attent dans la queue."

wird hier vor dem Ticketschalter in französischer Manier herumgebrüllt.

Zwanzig Minuten warten wir schon obwohl wir die nächsten in der queue sind.

Mein Fuss wippt nervös auf und ab.

Die Kassiererin lächelt die wild gewordene Meute nur scheu an.

Sie ist heute die einzig defensiv aktive Kassiererin, hat mit dem pensionierten

Päärli mit dem sie seit 25 Minuten plaudert was ganz wichtiges vergessen:

Ticket zu verkaufen!!!

Bereits vor dem Schloss sprechen mich zwei Schweizerinnen auf la canard an.

Dank ihrem Ausweichmanöver gelingen die Bilder dann doch noch...

zählt nebst Versailles zum bekanntesten Schloss in Frankreich.

Trotz erhöhten Preisen definitiv eine reise Wert.

Geboten wird eine interaktive Führung per Tablet,

welches dir jederzeit anzeigt wo im Gebäude du dich gerade befindest.

Nebst dem Audioguide, welcher Erklärungen zur Ausstattung macht, kann man in einigen Räumen

bildliche Zeitreisen zurück ins Mittelalter machen.

Doch es wird noch mehr geboten. Chateau Chambord ist Europaweit der grösste eingezäunte Park.

Hier werden Boote, Caddies und Velos vermietet mit denen man sich um und im Park fortbewegen kann.

Mittelalterliche spectacles nennt sich das Spiel in der Arena wo Ritter-Kampfturniere nachgestellt werden.

Für eine Tour empfehlen wir genügend Zeit einzuplanen, damit man nicht nur beim Parken

auf seine Kosten kommt - EUR 6 für 2 Stunden.

Weiter gehts entlang der Loire. Ob mit Auto oder auf den Radwegen - es ist sehr inspirierend.

Das Örtchen Amboise ist schnuckelig hübsch auf touristische Besucher ausgerichtet.

Doch wir lassen uns nicht ablenken - das nächste Schloss wartet schon in voller Pracht.

ist was für uns Ladies.

Architektonisch stark von den Besitzerinnen geprägt, Diane de Pointiers hatte die Idee ans Schloss eine Brücke zu bauen, Catherina di Medici baute die Tanzsääle auf die Brücke, so entstand dieses Wunderwerk über dem

Flüsschen Cher.

Wer es romantisch mag mietet ein Ruderboot, lässt den Mann rudern, und bestaunt Chenonceau vom Wasser aus.

Wer in Frankreich reist, kommt verständlicherweise seit kurzem nicht ohne Taschenkontrolle

in öffentliche Gebäude. Brav öffnen wir unsere Taschen und erschrecken als die

Dame de securité fast auf und ab hüpft.

Ganz aus dem Häuschen ruft sie: "Oh un canard! T'a vu elle a un canard dans son sac!"

Oh ja.. diese Franzosen...

Tag 3

Weiter geht es auf zu Frankreichs Schoggiseite:

Angers - Saumur - Le Château d'Ussé - Azay le Rideau - Tours

Auf der langen Route im Val de Loire empfehlen wir Stopps in Angers, Saumur und Tours.

Vor allem dann, wenn man grössere Städte und Orte mag.

Jedes dieser Orte hat ein Schloss, unzählige Museen, Bars, Restaurants - viel zum Erleben und Sein.

Saumur ähnelt Amboise, ist aber grösser und weniger touristisch.

Ab Saumur empfiehlt es sich über die Landstrasse (grüne Schilder) entlang der Loire zu fahren.

Dort begegnet man Frankreichs page de chocolat.

Gemütliche Dörfer mit sich aneinander reihenden Steinhäusern, schmale Gässchen

- typisch Frankreich eben.

Es gilt unbedingt genügend Zeit für diese Route einzuplanen.

So kann man das savoire vivre in vollen Zügen geniessen.

Sprich - für ein Café halten oder entlang der Strecke in einem der vielen Domaine ein Stopp für eine Degustation unter der 0.5 Promille Grenze einlegen.

Übrigens ist das Loire Tal super geeignet für Veloreisen.

Entlang der Loire schlängeln sich die Velowege, meist mit Abstand zur Hauptverkehrsstrasse, durchs Tal.

Schlossliebhaber kommen hier auf ihre vollen Kosten.

In drei Tagen konnten wir leider nicht alle 400 Schlösser besichtigen.

Auf www.chateaux-de-la-loire.fr findet man Tipps welche einem die Auswahl erleichtern.

Le Château Ussé wurde inspiriert von dem Märchen Dornröschen.

Die Tour auf und um den Turm ist auf der Basis des Märchens aufgebaut.

Das Schlossinnere zeigt modische Details des 18. Jahrhunderts.

Château Azay-le-Rideau ist sehr schön in der Ausstattung und der Renaissance wird alle Ehre gezollt.

Rückblickend würden wir auf das Château Ussé verzichten und dafür das Azay-le-Rideau einplanen.

In drei Tagen erhält man einen tollen Einblick des Loire-Tal.

Wir haben aber definitiv noch nicht genug und irgend einisch wird die Reise fortgesetzt,

dann mit mehr Zeit, in einem Hausboot vielleicht und bis Nantes?

Hauptsache le canard wird wieder mit dabei sein!

Le Temps

En Normandie il pleut que deux fois par la semaine.

Une fois trois jours et l'autre fois quatre jours.

- Bienvenue à la Normandie!

Dieses Jahr begrüsst uns die Normandie mit 16 Grad, Regen und Wind bis 70 kmh.

Kleidung muss somit unbedingt für alle Wetterlagen gepackt werden.

Bei Sonnenschein können die Temperaturen zum Baden am Strand angenehm sein.

Momentan zeigt sich die Region Calvados jedoch von der "schönsten" Seite;

täglich stürmische Regenfälle und die Heizung läuft auf Hochbetrieb.

Normandie Culinaire

Dieses kulinarische Vokabular musst du können, wenn du in die Normandie reist:

Cidre: gelbe, alkoholartige Flüssigkeit. Ähnlich wie suure Most, schmeckt aber besser mit salziger Meeresluft

Clavados: auch was Flüssiges. Aber mit mehr Alkohol. Unbedingt diese Distillerie besuchen, welche von Luzernern geführt wird.

Camembert: weiss, stinkig, käsig. Gibt sogar ein Museum!

Cêpes: Süsse Schwester der Galettes

Galettes: Salziger Bruder der Crépes

Moules et Frites: Pommes auf französisch und Muscheln an Weisswein, Zitrone oder Rahmsauce mit Champignons

Et de ne pas à oubliez... La Baguette et le Croissante!

Unbedingt auch Le Marché aux Poissons de Trouville an der Côte Fleurie besuchen!

Les faits saillants

Pais d'Auge - Calvados

Die Region nahe Trouville ist sehr grün und hügelig. Mit ihren Strassenhecken und den Riegelhäuschen

erinnert die Region stark an den Südwesten Englands.

Etrétat

Der Höhepunkt an der Felsküste.

Ein kleiner Küstenpfad führt an beiden Seiten hinauf um die Felsentore der Normandie zu bestaunen.

Etrétat ist ein hübscher touristischer Ort. Was einem dann bewusst wird, wenn man in drei

unterschiedlichen Restaurants die exakt gleiche Menukarte vorfindet.

Daher ist ein Besuch in der Crêperie Le Lann Bihoué zu empfehlen.

Authentisches Ambiente mit grosser Auswahl an frisch zubereiteten Galettes und Crêpes.

An den Wänden neuzeitliche Gemälde von lokalen Künstlern zu bestaunen.

Nostalgisches Übernachten im Manoir de la Salamandre

Caen

Muss man gesehen haben. Cartier du Vaugueux mit schönen Häusern und Restaurants.

Le Havre

Wichtigste Sehenswürdigkeiten: Pont de Normandie, le Volcan,

Port du Havre - Frankreichs zweitgrösster Hafen

Rouen

Duck-Tipp: Eine Schifffahrt auf der Seine.

Die Stadt ist hübsch und eignet sich gut zum Shoppen.

Das Musée Histoire du Jean d'Ârc erzählt anschaulich die Legende der Nationalheldin Frankreichs.

Un peut d'histoire

Die Geschichte des zweiten Weltkrieges ruft ambivalente Gefühle hervor.

Eine nachdenkliche Reise voller Faszination, Ehrfurcht und Leid.

Die heutige Schönheit der Normandie zeigt wenig sichtbare Spuren.

Die Vielzahl der Museen und Gedenkstätten - nicht ausschließlich in der Normandie sondern im ganzen Land - zeigt klar das Geschehene nicht vergessen wird.

An den Falaise de Normandie in Etrétat, sieht man zahlreiche Bunker. Entlang der normannischen Küste (Nordwestlich) wo die Alliierten am D-Day gelandet sind, findet man diese Geschichte zum Gedenken.

Der anschließenden 100-Tägigen Besetzung dedr Normandie wird Tribut gezollt.

Halb- oder ganztägige D-Day Touren zu den Stränden werden direkt ab dem Memorial de Caen angeboten oder über Normandie Sightseeing Tours die private Touren mit höchstens 8 Leuten anbieten.

Caens Memorial und Mayeux' Musée Memorial bieten eine verständliche Übersicht der Ereignisse des D-Days.

Duck-Tipp: Besuche eines der nachfolgenden Museen und fahre die Strecke anschließend an der Strecke D514 entlang der Küste der Beschilderung D-Day-Le Choc nach. Je nach Interesse empfiehlt es sich mehrere Tage für die Geschichts-Tour einzuplanen.

Weiter Museen:

Encyclopedia Francaise

oder 10 lebensnotwendige Informationen und Verhaltensarten für Frankreich Reisende

1. Convivialité

Paris ist nicht gleich Frankreich. Im allgemeinen sind die ländlichen Franzosen

freundlicher. Ausserhalb Paris gibt's Charme im Überfluss. Doch an der Prise Arroganz

kommt man nicht drum herum

Beispiel 1 - Du fragst bei einer kleinen Bibliothek nach Wifi gratuit - weil das Wlan im Haus oder Gites zufällig nicht funktioniert. Du siehst zwei Damen bei offener Tür an dieser Bibliothek, die dir viersichern heute ist z u. ähhm bei offener Tür zu?

Grinsend teilen sie dir mit, dass es im Nachbarort auch eine Bibliothek gäbe.

Nur vergessen sie beiläufig zu sagen, dass die Montags ebenfalls geschlossen ist.

Duck-Regel 1: Sei cool und reduziert freundlich.

2. L'Office de Tourisme

In jedem Ort, wirklich in jedem!, gibt's ein Office de Tourisme.

Wehe aber wenn du dort eine Auskunft einholen möchtest.

Dazu Beispiel2: Du fragst nach einem Hotel. Lieblos wird dir eine A4 Seite in die Hand gedrückt mit dem Vermerkt, dass du dort selber anrufen kannst.

Ist heute dein Glückstag dann sind die Hotels auf dem Plan eingekreist und du musst sie zu Fuss nur noch finden.

Druck-Regel 2: Du weisst meist mehr über Museen, Hotels und Abfahrzeiten als

das Personal, tust aber so als ob sie dir wahnsinnig geholfen haben.

3. Voyage en voiture

Die AutoRoute sind blau beschildert und gebührenpflichtig. Die Autostrassen grün beschildert und kostenlos.

Man verbringt darauf mehr Zeit, lehrt Frankreich dafür besser kennen.

Es empfiehlt sich genug Kleingeld oder Kreditkarte für die péage (Zahlstellen) bereit zu halten. Gute Treffsicherheit ist beim bezahlen mit Kleingeld nützlich!

Duck-Regel 3: Wenn's mal länger geht, nicht hupen sondern winken!

4. Cafés

Kleine gemütliche Cafés sind oft eine Sehenswürdigkeit an sich, mit ihren charmanten

detailreichen persönlichem Schnick Schnack.

Eine wahre Schatzsuche sind die Wege zu den Toiletten in diesen Lokalen. Immer den Wegweisern nach, durch den Keller, an der Küche vorbei, über die schmale Wendeltreppe, durch den Innenhof.

Hat man dann endlich die zündholzschachtel grosse Toilette gefunden, schaut man lieber nicht zu genau in die Ecke und an die Decke. Ganz nach dem Motto - Augen zu und durch!

Duck-Regel 4: Nicht alle Dinge sind sehenswert. Ferienblindheit ist vorteilhaft.

5. Prix

Einen herrlich feinen Kafi gibt's an nicht touristischen Orten bereits ab EUR 1.10.

Bestellt man "un Café", kriegst man normalerweise einen Kurzen sprich einen Espresso. Geschmacklich können sie mit den Italienern mithalten. Finger weg von Automaten-Autobahnraststätten-Cafe!

Duck-Regel 5: Bestell kein Latte Macchiato wenn du nicht weisst wie der auf Französisch heisst.

6. Restaurants

3 Gänge Menus bestehen aus einem Entrée, Plat und Déssert. Manche Restaurants bieten drei dieser Menus in unterschiedlichen Preisklassen und Qualität an. Als Formule-Midi wird das Mittagsmenu bezeichnet. Das günstigste bekommt man ab EUR 12,90 Mittags und Abends ab EUR 18,90.

Duck-Regel 6: Bevor du bestellst, lerne eines der Menus auswendig.

7. Verhalten im Restaurant

Wenn du im Restaurant bedient und nicht ignoriert werden möchtest, mach dich erst beim Personal bemerkbar und setze dich dann an den zugewiesenen Tisch. Dem Personal nicht zuwinken auch nicht zwinkern, Blickkontakt suchen um die l'addition zu verlangen. Wenn du gut bedient werden möchtest sag S'il vous plaît und Merci. Beim zahlen lasse das Geld nicht auf dem Tisch liegen, drücke es dem Kellner mit der Rechnung in die Hand oder wenn in deiner Lokalität üblich (vorteilhaft ist hier eine gute Beobachtungsgabe) bezahle gleich an der Kasse.

Duck-Regel 7: Kein Stress im Restaurant, den überlassen wir dem Personal. S.V.P. ist hier die Abkürzung für Anstand.

8. Essenszeiten

Nach 14:00 Uhr wird nur in Restaurants mit Vermerk "Service continue" Essen serviert. Selbst Bar's oder Cafés bieten auschliesslich Süsse Crèpes an, auch wenn auf der Karte Salziges oder Salate angeboten werden.

Abends wird in der Regel ab 19-21:30 Uhr serviert. Sei nicht überrascht wenn du von 19-21:00 Uhr alleine im Restaurant sitzt, es sagt nichts über die Qualität aus. Franzosen treffen sich erst später zum Essen. Bon apétit heisst es ab 20:45 Uhr.

Frühstück à la Francaise - Le petit-déjeuner

Verzichte im Hotel auf das petit-déjeuner für EUR 9-12. Gehe stattdessen in eine Bar - Tabaco - bestell ein Café und verzehre das mitgebrachte Baguette. Dazu "Le temps" lesen und fast keiner merkt, dass du ein Tourist bist.

Duck-Regel 8: Unbedingt vor deinem Urlaub die richtigen Essenszeiten angewöhnen.

9. Kult und Kultur der Franzosen

Morgens ein frisches Baguette von der Boulangerie des Vertrauens. Leider dank Supermärkten vom aussterben bedroht, deshalb unterstütze die kleine Quartier Boulangerie um die Ecke. Schmeckt besser, ist günstiger und man erlebt was. Sonntags ensteht gut und gerne eine Häuserlange Schlange vor der Boulangerie. Und der Monsieur mit Berèt und mit mindestens zwei Baguettes - Tagesbedarf eines Franzosen - gehört zum Französischen Statussymbol.

Duck-Regel 9: Übe den Satz "Une baquette, s'il vous plaît!"

Duck-Regel 10: Google die Sätze: "C'est chouette", "C'est jolie!

Nun bist du startklar für Frankreichs Welt!

Mein Heimweg steht leider an es geht über die Route de Champagne (Épernay) nach Luzern.

Ich verabschiede mich hiermit als Gastbloggerin, es hat Spass gemacht.

BON VOYAGE ET AU RÉVOIR!

Diana et Andi et le Canard!

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